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Willkommen

Das Johanna-Stahl-Zentrum ist der regionale Ansprechpartner für jüdische Geschichte in Unterfranken. Es dokumentiert die Geschichte der jüdischen Bevölkerung und bietet Veranstaltungen an. Das Zentrum verfügt über eine Fachbibliothek und über Sammlungsbestände. Wichtige Hinweise für Ihre Recherchen sowie Informationen zu einfachen Themen erhalten Sie auf dieser Seite.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde des Johanna-Stahl-Zentrums,

zum 31.10.2025 hat unser bisheriger Leiter, Dr. Riccardo Altieri, das Johanna-Stahl-Zentrum verlassen. Seine Nachfolgerin wird ihren Dienst zum 1.12.2025 beginnen. Im November kommt es daher immer wieder zu Tagen, an denen wir die Öffnungszeiten nicht wie gewohnt gewährleisten können. An Montagen ist das Zentrum außerdem nur bis 14:00 Uhr besetzt. Hierfür bitten wir um Verständnis. Bitte vereinbaren Sie bei konkretem Bedarf im Vorfeld telefonisch oder via Mail einen Termin.

Wir wünschen Dr. Riccardo Altieri für seine neue Funktion als Bezirksheimatpfleger von Unterfranken eine glückliche Hand und seiner Nachfolgerin alles Gute zum bevorstehenden Einstand. Bitte bleiben Sie uns auch künftig so gewogen wie bisher!

Herzliche Grüße
Ihr Team des Johanna-Stahl-Zentrum

Jüdinnen und Juden in der internationalen Linken

18. September 2025, 19:00 Uhr - Vorstellung der 5-bändigen Buchreihe

Die Reihe "Jüdinnen und Juden in der internationalen Linken" erscheint seit 2021. Fast 50 Autorinnen und Autoren haben insgesamt über 70 Beiträge beigesteuert. Das Anliegen der Reihe besteht darin, die lange gemeinsame, vielfach organische Geschichte von jüdischer Emanzipations- und sozialistischer Arbeiterbewegung wieder stärker in Erinnerung zu rufen.  

"Jüdinnen und Juden in der internationalen Linken" ist ein fünfbändiges Buchprojekt in der Reihe "luxemburg beiträge":

Angesichts der polarisierten Debatten um Israel und den Nahen Osten mag es schwerfallen sich dies vorzustellen: Doch seit dem 19. Jahrhundert bis weit in das zwanzigste Jahrhundert hinein bestand eine Allianz zwischen beträchtlichen Teilen der jüdischen Emanzipationsbewegungen und der Arbeiterbewegung. Dies galt für das Russische Reich und die frühe Sowjetunion ebenso wie für Polen, für Großbritannien sowie für die USA und ebenso für Südafrika, wo Jüdinnen und Juden weit überproportional auf Seiten der im Apartheid-System unterdrückten Schwarzen standen. Auch die entsprechenden Organisationen in Tunesien und Marokko hatten zahlreiche jüdische Repräsentanten. Jüdinnen und Juden waren stark in derartigen Gruppierungen vertreten. Erinnert sei an so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Moses Hess und Rosa Luxemburg in Deutschland, Leo Trotzki in Russland beziehungsweise der Sowjetunion, Otto Bauer und Bruno Kreisky in Österreich, Abraham Benaroya im Osmanischen Reich beziehungsweise in Griechenland und Joe Slovo in Südafrika.

Die Arbeiterbewegung stand mehrheitlich auf der Seite von Jüdinnen und Juden im Kampf gegen den Antisemitismus. Doch konnte auch sie die Shoa nicht verhindern. Ebenso wenig waren Bewegungen und Staaten, die sich auf den Sozialismus und Kommunismus beriefen, frei von Antisemitismus, wie sich etwa in der Sowjetunion unter Stalin und in der CSSR in den "Slansky-Prozessen" 1952 und anderswo deutlich zeigte.

Die Erinnerung an die lange und tiefe Allianz von jüdischer Emanzipationsbewegung und Arbeiterbewegung ist wichtig, weil sie die Voraussetzung einer respektvollen, wo nötig auch kritischen Erinnerungsarbeit ist. Nicht zuletzt verweisen Geschichte und Geschichten, die wir in diesen fünf Bänden dargestellt haben, darauf, dass das, was einmal mühsam erkämpft und politisch verbunden wurde, in veränderter Form auch wieder möglich werden kann.

Wir freuen uns über die Möglichkeit, einzelne Aspekte aus dieser Reihe mit Interessierten im Rahmen der Veranstaltung zu erörtern.

Es ist keine Anmeldung nötig. Der Eintritt ist frei.

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