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Wechselausstellungen im Jahr 2016

„Ma Tovu …“. Synagogen in Schwaben. Wanderausstellung vom 20. Juni - 24. August 2016

Wie in Unterfranken gab es auch in Schwaben bis zur NS-Zeit viele Synagogen. Diese waren seit der Frühen Neuzeit im ländlichen Raum errichtet worden. Denn zuvor hatten die Juden alle städtischen Wohnorte verlassen müssen.

Die zahlreichen Synagogen im Regierungsbezirk Bayerisch-Schwaben, entstanden zwischen der Frühen Neuzeit und dem 20. Jahrhundert, zeichnen sich durch eindrucksvolle Größe und bemerkenswerte Schönheit aus. In der Wanderausstellung „Ma Tovu …“ – „Wie schön sind Deine Zelte, Jakob …“ präsentieren das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben und das Netzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben die architektonische Entwicklung und die religiöse Funktion von insgesamt fünfzehn dieser Synagogen. Außerdem zeigt die Ausstellung die dramatische Zäsur des Novemberpogroms von 1938 und wie man in Schwaben nach der NS-Herrschaft mit dem jüdischen Kulturerbe umging, das nun bewusst bewahrt wird.

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Am 20. Juni 2016 wurde die Wanderausstellung im Johanna-Stahl-Zentrum im Rahmen einer Abendveranstaltung eröffnet. Souzana Hazan vom Jüdischen Kulturmuseum Augsburg-Schwaben führte in die Ausstellung ein. Um das Thema „Vom Land zur Stadt – Synagogen in Unterfranken“ ging es in einem weiteren Vortrag, den Dr. Cornelia Berger-Dittscheid am 27. Juli 2016 hielt.
 

Ich wasche meine Hände in Unschuld - Rauminstallation von Gabi Weinkauf, 8. Mai - 12. Juni 2016

Bündel aus weißen Wäschestücken liegen auf dem Boden und zeichnen einen Weg. Symbolisch für den Flüchtlingsstrom, den wir auch heute erleben. Am Ende des Weges liegt ein Bündel, das einer Frau aus Veitshöchheim gehörte. - Der Nachlass einer Jüdin, die einen Karton mit Wäschestücken im Keller eines Wohnhauses in Veitshöchheim zur Aufbewahrung hinterließ. Sie holte den Karton nie mehr ab.

Ein Laken hängt auf einer Wäscheleine. Darauf wird ein Video projiziert. Hände sind zu sehen, die sich mit Seife und Wasser waschen. Das Video wird im Loop gezeigt - in einer ständigen Wiederholung.

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Die Ausstellung findet im Rahmen von "Gewebe. Textile Projekte" statt - ein bayernweites Kunstprojekt mit 20 Ausstellungen und weiteren 40 Begleitveranstaltungen in 25 Mitgliedsstädten von STADTKULTUR. Die Veranstaltungsreihe "Gewebe. Textile Projekte" behandelt Textilien aus einer künstlerisch-kulturellen Perspektive und fragt nach, wie mit der Materialität und den Qualitäten von Gewebe in der bildenden Kunst, im Design und in der Architektur umgegangen wird.

Zur Künstlerin: www.gabi-weinkauf.deexterner Link (externer Link)

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Landjuden in Unterfranken und die Wurzeln Wassermanns, Ausstellung

Vom 4. bis 28. April 2016 zeigte das Johanna-Stahl-Zentrum die Ausstellung „Mitten unter uns.“ im Rahmen des Programms „Würzburg liest ein Buch“. Sie wird um einen Teil zu Sommerhausen und zur Familie Traub erweitert. Denn Jette, die Mutter Wassermanns, stammt aus dem Winzerort am Main.

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Im Mittelpunkt des Programms "Würzburg liest ein Buch“ stand der Autor Jakob Wassermann mit seiner Novelle „Der Aufruhr um den Junker Ernst“. Seine mütterlichen Vorfahren stammten aus Sommerhausen. Hier lebte die Familie Traub seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seeligmann Levi Traub (1744/45-1819), der Urgroßvater von Wassermanns Mutter Jette, war ein rabbinischer Gelehrter. Ihr früh verwaister Vater Jakob (1808-1860) hingegen wurde Handwerker, die Weber-Familie lebte in eher bescheidenen Verhältnissen. Denn die gerade auf den Markt gekommenen mechanischen Webstühle ließen die Handweber weit hinter sich. In Sommerhausen blieb keines der insgesamt fünf Traub-Kinder. Jette heiratete und gründete ihre Familie in Fürth.

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Wie der Familie Traub erging es auch anderen jüdischen Familien in den vielen kleinen Gemeinden Unterfrankens im 19. Jahrhundert. Dies wird in der Wanderausstellung "Mitten unter uns."externer Link thematisiert. Vier chronologische und neun thematische Teile geben einen Überblick zur jüdischen Geschichte ganz Unterfrankens und zeigen, wie stark diese bis ins 20. Jahrhundert durch das Leben auf dem Land geprägt war. Informationen und Beispielbiographien zum Großraum Würzburg rundeten die Ausstellung ab.