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Nach 75 Jahren - Ausstellung mit Gedenken

Im Juni 1943 fand die letzte größere Deportation aus Würzburg statt. Das Johanna-Stahl-Zentrum erinnerte mit einer Gedenkveranstaltung am 18.06.2018 an diesen Tag. Die Veranstaltung wurde durch Schüler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums mitgestaltet.

Unter den letzten Deportierten waren vor allem Funktionsträger, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der jüdischen Gemeinde. Man hatte sie zuvor gezwungen, die vorherigen Deportationen mit zu organisieren. Und sie hielten das Gemeinschaftsleben dieser Gruppe im Zwangsquartier in der Bibrastraße 6 aufrecht. Aber es gab auch letzte Familienangehörige, Kinder wie den einjährigen Sally Heippert, der mit seiner Mutter im Gebäude auf dem jüdischen Friedhof wohnte.

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Von den insgesamt 64 deportierten Personen aus ganz Unterfranken überlebte nur eine. Die Nationalsozialisten erklärten Unterfranken am Tag der Deportation für "judenfrei".

In der Ausstellung werden die Gesichter von 22 Männern, Frauen und Kindern gezeigt - von den weiteren 42 Deportierten gibt es nicht einmal Fotos. Außerdem informiert die Ausstellung über die Biografien der 64 Deportierten und stellt beispielhaft die Familie Ehrenbacher mit Exponaten in einer Vitrine vor. Wie so viele andere Familien wurde sie auseinander gerissen, nur eines der drei Kinder überlebte in England bzw. den USA. Ihre Großmutter überstand die Verfolgunszeit im Versteck in den Niederlanden.

Schüler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums haben während der Gedenkveranstaltung am 18. Juni die Namen der Deportierten verlesen.

Die Ausstellung war vom 18.06. bis 07.12.2018 im Johanna-Stahl-Zentrum zu sehen.