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DenkOrt Deportationen - Neuer Standort und neuer Name
Bereits seit 2015 ist eine Vorbereitungsgruppe um Dr. Josef Schuster als Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde und den Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt mit dem Projekt befasst. Die operative Arbeit liegt in den Händen der Projektgruppe "Wir wollen uns erinnern". Sie hat Anfang 2018 den Verein "DenkOrt Aumühle e.V." gegründet, der die Trägerschaft für das Projekt übernahm.
Der DenkOrt war vorgesehen für den Aufgang von der Schweinfurter Straße zum ehemaligen Güterbahnhof an der Aumühle, dem sog. Aumühl-(Frei-)Ladehof. Über diese Strecke hatten die Menschen vor der Deportation zu den Zügen auf den Gleisen laufen müssen. Er sollte der Schlusspunkt des Weges der Erinnerung sein, der die Deportationsstrecke vom Sammellokal im Platz'schen Garten bis dorthin kennzeichnet. Da unter dem Aufgang die Pleichach in einem maroden Tunnel fließt, der abgerissen werden muss, ließen sich diese Pläne jedoch nicht umsetzen.
Ein neuer Standort wurde vor dem Hauptbahnhof gefunden, dem zweiten Würzburger Deportationsbahnhof. Aus diesem Anlass hat der Verein in Absprache mit allen Beteiligten für den bisherigen "DenkOrt Aumühle" einen neuen Namen gewählt: DenkOrt Deportationen 1941-1944 - Wir erinnern an die jüdischen Opfer Unterfrankens. Im Oktober 2019 haben die Bauarbeiten für den DenkOrt begonnen.
Das Johanna-Stahl-Zentrum ist intensiv an der Arbeit des Vereins beteiligt und begleitet das Projekt. Vor allem sorgt es jedoch für die historischen Hintergrundinformationen und für die Öffentlichkeitsarbeit. Für beides haben Schüler einer IT-Klasse der Klara-Oppenheimer-Schule mit ihrem sehr engagierten Lehrer zusammen mit dem JSZ eine neue Homepage entwickelt. Sie informiert unter www.denkort-deportationen.de über das Projekt. Zudem bietet sie unter "Orte & Menschen" Informationen zu den Kommunen, aus denen die Menschen deportiert wurden, sowie biographische Angaben zu allen 2.069 aus Unterfranken Deportierten.
Doch auch die Gedenkaktivitäten auf dem "Weg der Erinnerung", der historischen Deportationsstrecke, lassen sich auf dieser Seite ansehen. Dazu gehört eine WebApp mit Informationen zum historischen Deportationsgeschehen. Und schließlich werden weitere Erinnerungsorte in Unterfranken kurz vorgestellt, darunter die Stele an der Kaiserstraße in Würzburg, Sie erinnert an alle Betriebe in jüdischem Besitz an dieser Straße, Geschäfte, Firmen, Kanzleien und Arztpraxen. Sie waren ein wichtiger Teil der Wirtschaft dieser Stadt - und mussten bis 1938 ausnahmslos geschlossen oder verkauft werden. Informationen zu allen Betrieben und ihren Besitzern und Besitzerinnen bietet die WebApp zur Kaiserstraße. Beide WebApps sind im Johanna-Stahl-Zentrum entwickelt und erarbeitet worden.
Kontakt
Projektgruppe „Wir wollen uns erinnern“ - Verein DenkOrt Deportationen e.V.
Benita Stolz, 1. Vorsitzende
Unterdürrbacher Str. 346
Tel. 0931-96481, stolz@denkort-deportationen.de
Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte
Dr. Rotraud Ries, Inhaltliche Beratung und historische Hintergrundinfos
Valentin-Becker-Str. 11
97072 Würzburg
Tel. 0931-18275, ries@denkort-deportationen.de