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"Nachhall" – ein Beitrag zum Jubiläumsjahr, bis 18.11.2021
Der Nachhall des jüdischen Friedhofs, der im 16. Jahrhundert mit dem Juliusspital überbaut wurde, reicht bis in unsere Gegenwart. Der Friedhof bezeugt die 900 Jahre alte jüdische Geschichte der Stadt.
Durch die Begegnung mit dem ehemaligen jüdischen Friedhof eröffnete sich für Jens Reulecke aus der „Abwesenheit“ ein Raum der „Anwesenheit“, der innere Bilder bei ihm hervorrief. Er assoziierte fragile, vom Wind bewegte Elemente und Töne, die rhythmisch auf- und abtauchten. In großformatigen Fotografien setzte der Künstler diesen Eindruck um, indem er eine Konstruktion aus dünnen Metallringen und daran befestigten Vogelfedern entwickelte und anschließend fotografierte. Später bemalte er die Digitaldrucke mit Acryltinte. Dabei breiteten sich die Farben jeweils großzügig über die Bildflächen aus und riefen Assoziationen von Energie, Wind, Wasser und Erde hervor.
Der Nachhall des jüdischen Friedhofs wurde durch die großformatigen Fotografien, eine waldähnliche Installation aus Ästen und Federn sowie eine Klangcollage auf besondere Weise in der Ausstellung sicht- und hörbar. Eine ergänzende Veranstaltungsreihe aus Performances und Vorträgen führte inhaltliche Aspekte der Ausstellung weiter. So wurde der Nachhall des Friedhofs in den Raum des jüdischen Gemeindezentrums Shalom Europa und von dort aus weiter in die Stadt hinein getragen.
Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft von Dr. Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Klangcollage der Ausstellung entstand in Kooperation mit der Hochschule für Musik in Würzburg. Veranstalter war die Israelitische Gemeinde Würzburg Unterfranken in Kooperation mit der Stadt Würzburg und dem Johanna-Stahl-Zentrum. Gefördert wurde das Ausstellungsprojekt durch den Bezirk Unterfranken und die Juliusspital-Stiftung.
Ort der Ausstellung: Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken, Valentin-Becker-Straße 11, 97072 Würzburg, 3. Stock
Ausstellungsdauer: 02. Juli bis 18. November 2021
Fotos:
Nr. 1, 3, 4: Blick in die Ausstellung © JSZ, Foto: Rotraud Ries, 2021
Nr. 2: Besuchergruppe der Akademie Frankenwarte in der Ausstellung © JSZ, Foto: Nathalie Jäger, 2021