Willkommen
Zentrum für antisemitismuskritische Bildung
Voller Elan berichtete die Wissenschaftlerin aus ihrem Arbeitsalltag. Neben der Leitung durch Prof. Dr. Ilona Nord und Porf. Dr. Doron Kiesel ist Judith Petzke die zentrale Mitarbeiterin des Projektes. Worum geht es dabei? In keinem Bundesland ist die antisemitismuskritische Bildung bisher curricularer Bestandteil der Ausbildung von künftigen Lehrkräften. Daran wollte insbesondere die jetzige Leitung des CCEA - des Center of Critical Education on Anti-Semitism - etwas ändern. Und so startete das Projekt im Wintersemester 2022/2023 erstmals und deutschlandweit als Pilotprojekt in Unterfranken.
Auf einen Studiengang, der für eineinhalb Jahre parallel zum eigentlichen Lehramtsstudium absolviert werden soll, können sich Studierende bewerben. 30 Plätze standen für das erste Semester zur Verfügung, doch Bewerbungen gab es viel mehr. So entstand gleich eine Warteliste für den zweiten Anlauf. Thematisch deckt der Studiengang alles ab, was es zum Themenfeld Antisemitismus zu wissen gibt. Teilnehmende erlernen nicht nur Theorien über die verschiedenen Definitionen von Antisemitismus, sondern auch pädagogisches und didaktisches Handwerkszeug, um im späteren Dienst als Lehrkraft - aber natürlich auch im Alltag - effektiv und nachhaltig gegen Antisemitismus vorgehen zu können.
Am Ende erhält man durch erbrachte Studienleistungen ein Zertifikat. Sogar auf der Urkunde der bayerischen Staatsregierung zum bestandenen Staatsexamen wird der Zusatzstudiengang eigens erwähnt. Wünschenswert wäre nun, dass dieses Modell auch in anderen Hochschulen in Deutschland zur Anwendung kommt, um dem allseits grassierenden und wachsenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft kompetent entgegenzuwirken.
Der Vortrag stieß besonders bei ausgebildeten Lehrkräften auf Interesse.
© Johanna-Stahl-Zentrum, Foto: Riccardo Altieri, 24.10.2022