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Familiengeschichte auf dem jüdischen Friedhof Höchberg
Moses und Lea Baumblatt aus Marktbreit hatten drei Kinder. 1904 kam zuerst Lydia in Theilheim zur Welt. Bevor 1910 Fritz das Licht der Welt erblickte, wurde 1906 Max ebenfalls in Theilheim geboren. Ende der 1920er Jahre war er in Würzburg wohnhaft, später wieder in Marktbreit, ehe er 1934 mit seiner Frau ins britische Mandatsgebiet Palästina emigrierte.
Auf diese Weise konnte der Familienzweig die Shoa überleben. 1958 kehrte Max Baumblatt mit seiner Frau und dem Sohn Moses nach Deutschland zurück. Unter dem neuen Familiennamen Baum ließ sich die Familie in Frankfurt am Main nieder. Wenn man den Stammbaum der Familie, der vom unterfränkischen jüdischen Familienforscher Michael Schneeberger erstellt wurde, zurückverfolgt, stellt man immer wieder den Namenswechsel von Mosche (Moses) auf Mordechai (Max) zwischen Vater und Sohn fest.
So heißt auch der Enkel von Max Baumblatt heute Max Baum. Gemeinsam mit seiner Frau Isabelle kam Max Baum am 17. November 2022 auf den jüdischen Friedhof Höchberg, um dort nach seinen Vorfahren zu suchen. Auf dem Foto sieht man die Eheleute neben dem Grabstein ihres Verwandten "Mordechai Baumblatt". Weitere Gräber auf dem Friedhof gehören Mirjam (Mathilde), Eliezer Sussmann und seiner Frau Gittel (Karoline), deren Tochter Mina sowie Falk Baumblatt.
Anlass für den Besuch in Unterfranken war ein Schulprojekt des Sohnes von Max und Isabelle Baum mit dem Auftrag, die Familiengeschichte zu erforschen.
Max und Isabelle Baum auf dem jüdischen Friedhof in Höchberg, 17.11.2022
© Johanna-Stahl-Zentrum, Foto: Riccardo Altieri, 17.11.2022