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Workshop "Spurenlesen"

Am 4. September 2016 fand der Europäische Tag der jüdischen Kultur 2016 statt. Er stand unter dem Titel „Jüdische Sprachen“. Aus diesem Anlass veranstaltete das Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte den Workshop „Spurenlesen – jüdische Sprachen auf dem Friedhof“.

Viele jüdische Friedhöfe in Unterfranken erinnern daran, dass es über Jahrhunderte zahlreiche jüdische Siedlungen in der Region gegeben hat. Es sind abgelegene Orte, oft Biotope mit einem ganz eigenen Zauber. Doch ihre eigentliche Botschaft, die Erinnerung an Menschen, die hier vor Jahrzehnten und Jahrhunderten lebten, erschließt sich kaum. Denn bis weit ins 19. Jahrhundert wurden die Inschriften ausschließlich in hebräischen Buchstaben verfasst.

Nathanja Hüttenmeister, Expertin für hebräische Epigraphik vom Salomon Ludwig Steinheim-Institut in Essen, hat in einem ersten Teil im Johanna-Stahl-Zentrum ins Thema eingeführt. Dazu gehören die Besonderheiten jüdischer Friedhöfe und ihrer Steine. Sie zeigte auch, wie man sich ohne Hebräischkenntnisse den Grabinschriften annähern kann.

Nach einer gemeinsamen Mittagspause fuhren die TeilnehmerInnen mit PKW's nach Karlstadt-Laudenbach auf den jüdischen Friedhof und wandten das Gelernte an. Georg Schnabel führte über den Friedhof. Zum Abschluss des Workshops beischtigte die Gruppe unter Leitung von Georg Schirmer die ehemalige Synagoge in Laudenbach und unternahm einen Ortsrundgang zur jüdischen Geschichte.