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Forschungen zu den Deportationen

Seit 2017 werden auf der Grundlage der Forschungen von Elmar Schwinger und eigener Recherchen systematisch die 2 069 Personen in die Biographische Datenbank jüdisches Unterfrankenexterner Link (externer Link) aufgenommen, die direkt aus Unterfranken deportiert wurden. Für jeden Menschen wurde eine Kurzbiographie erstellt. Auf dieser Grundlage ist es möglich, Listen der Opfer für die einzelnen Deportationen zu erstellen und diese in einem eigenen, dem Gedenken gewidmeten Layout anzuzeigen. Die Datenbank-Arbeiten wurden i.W. von den Volontär:innen und Praktikant:innen des Zentrums geleistet. Die Biographien zur 3. Deportation auf dem nicht mehr existierenden Portal "Wir-wollen-uns-erinnern" wurden in die Datenbank jüdisches Unterfranken integriert. Die Daten werden ausgespeist für die Webseite zum DenkOrt und dort unter "Orte & Menschen"externer Link angezeigt.

Ein weiterer wichtiger Teil der Erinnerungskultur ist die Beschäftigung mit den einzelnen Deportationen. Dabei geht es nicht nur um die Frage, was in Würzburg als dem Ausgangsort der meisten Transporte aus Unterfranken geschah, sondern ebenso um das Schicksal der Menschen an den Zielorten der Deportationen - und um die dortige Gedenkkultur.

Im Mittelpunkt der Arbeit des JSZ stand bislang Riga als Zielort der ersten Deportation. Es ging um den Versuch, für die im Raum Riga und an späteren Stationen ermordeten wie auch die überlebenden Menschen möglichst präzise zu bestimmen, welchen Weg sie gingen und wo er in den meisten Fällen gewaltsam endete. Dem Deutschen Riga-Komitee wurde vorgeschlagen, den ehemaligen Gutshof Jungfernhof, auf dem der fränkische Transport mit den Würzburger Juden endete, in die Gedenkkultur im Raum Riga einzubeziehen. Denn auch dort gibt es Massengräber, in denen hunderte Menschen verscharrt wurden, die den mörderischen Lebensbedingungen in dem Lager zum Opfer fielen.